Herschdorf
In der Urkunde vom 19. November 1370 wird der Ort Herschdorf nur zu einem Halb als Hertwygestorf erwähnt. Leider wurde das andere Halb urkundlich bisher nicht gefunden.
Die Historie von Herschdorf zeigt, dass die Vergangenheit vom Fleiß, der Redlichkeit, dem Stolz und der Heimatverbundenheit der Dorfbewohner gekennzeichnet war und dabei ein beachtlicher Stand erreichte. Selbst im letzten sehr bewegten Jahrhundert, gekennzeichnet von Kriegen, gravierende Einschnitte in Gesellschaftsordnungen und wechselnde kommunale Zuordnungen, haben die Einwohner nur noch stärken werden lassen.
Einer Sage zufolge hatte der Besitzer von Hertwygestorf - „Hertwig“ drei Söhne, denen er die Nachbarorte übergab:
- an Sohn Albrecht – Albrechtisdorf – Allersdorf
- an Sohn Friedrich – Frydrichsdorf – Friedersdorf und
- an Sohn Giselhart oder Gisbert – Giselsdorf - Gillersdorf
Zurück zur Geschichte:
Die Urkunde belegen die Zugehörigkeit zur Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt und noch heute belegen das die alte Grenzsteine.
Die Rechte am Ort waren in der Geschichte immer aufgeteilt.
Die Einwohner Herschdorfs lebten früher vor allem vom Flachsanbau und dem Fuhrgewerbe, später auch vom Olitätenhandel. Die Nähe zur mittelalterlichen Haupthandelsstraße förderte das Handels- und Fuhrgewerbe.
Mit dem Bau der Eisenbahn und der damit verbundenen Industrialisierung brachen sowohl das Fuhrgeschäft als auch die Verarbeitung des Flachses als Einnahmequellen weg. Nach einer zeitweiligen Phase der Verarmung fanden die Einwohner später zumeist Arbeit in der Industrie der umliegenden Orte.
Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts bis 1920 gehörte Herschdorf zum Amt Königsee, dann zum Landkreis Rudolstadt, 1952 zum neu gegründeten Kreis Ilmenau (verbunden mit dem Wechsel der ehem. Landegrenze, was uns noch heute hinsichtlich der Telekommunikation Schwierigkeiten bereitet) und schließlich 1994 zum Ilm-Kreis.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele Umsiedler nach Herschdorf, so dass die Bevölkerung auf etwa 900 anstieg.
Im Jahr 1973 wurden die Orte Willmersdorf und Allersdorf eingemeindet.
Die eigene Verwaltung behielt die Gemeinde bis zum 31.03.1994. Ab dem 01.04.1994 gab man diese aufgrund gesetzlicher Änderungen der Kommunalgesetze an die Verwaltungsgemeinschaft Langer Berg ab. Mit Auflösung dieser VG am 6. Juli 2018 per Gesetz, wechselte die Gemeinde in die Verwaltungsgemeinschaft Großbreitenbach. Im Rahmen der freiwilligen Zusammenschüsse wurde Herschdorf am 1. Januar 2019 in die Landgemeinde Stadt Großbreitenbach integriert. Der Zusammenschluss aus 1973 mit Allersdorf und Willmersdorf wurde mit den Kommunalwahlen am 26.Mai 2019 aufgelöst. Allersdorf und Willmersdorf sind jetzt seperate Ortsteile der Landgemeinde Stadt Großbreitenbach.
An den vielen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen wuchs Herschdorf in der Zeitgeschichte. Derzeit ist es eine der wichtigsten Aufgaben der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken.
Gemeinsam werden wir uns dieser Aufgabe stellen!
2020 hätte Herschdorf die 650jährige Ersterwähnung, gemeinsam mit den Nachbarn aus Allersdorf, Friedersdorf und Wildenspring, die auf der selben Urkunde stehen, gefeiert.
Bereits 2018 hatten die Einwohner Herschdorfs mit der Vorbereitung zu ihrem Fest begonnen.
Das Fest soll voraussichtlich 2025 nachgeholt werden.